Was ist dran an "kleine Kinder, kleine Sorgen, große Kinder, große Sorgen"?

6 Antworten

Von Experte Elli113 bestätigt

Das Leben wird vielleicht einfacher. Aber die Sorgen werden nicht kleiner.

Wenn du ein Kleinkind hast, worüber machst du dir Sorgen? Sofern es nicht gerade ne chronische Krankheit oder einen schweren Unfall hat oder so. Läuse aus dem Kindergarten. Isst es genug? Benimmt es sich, wenn wir irgendwo hin gehen? Mache ich mit der Erziehung alles richtig? Schläft es vernünftig? Hat es seine Mütze auf?

Und, wenn dein Kind mal 15 oder 16 oder 18 ist? Schafft es seinen Schulabschluss? Schafft es die Ausbildung? Wird sie schwanger? Wird er arbeitslos? Versauen sie sich ihre Zukunft? Fallen sie auf die falschen Leute rein? Rutschen sie in häusliche Gewalt? Trinken sie zuviel Alkohol? Nehmen sie Drogen? Fahren sie verantwortlich, oder rasen sie gerade über die Landstraße und krachen gegen einen Baum? Erstes Mal allein im Ausland, ob wohl alles gut geht? Polizei bringt das Kind heim. Sowas.

Ja, es wird "anders".

Aber Sorgen sind und bleiben Sorgen..... Egal wie alt der Nachwuchs ist. Denn die Art der Sorgen ist abhängig von der eigenen Einstellung/ Perspektive/ Herangehensweise als Elternteil (und es spielt dabei auch eine Rolle wo man lebt, welche Erfahrungen man selbst im Leben bereits machte).

Das ist natürlich eine Verallgemeinerung, denn es gibt ja auch Kleinkinder mit Krebs. Aber man denkt doch vorwiegend an aufgeschlagene Knie und eine volle Windel. Das ist beherrschbar, während Jugendliche sich dem Willen der Eltern entziehen, keinen Rat annehmen und aufgrund von Größe, Kraft und Mobilität mehr Unsinn anstellen können.

Außerdem kommt die Zeit der Berufswahl näher und es gibt Fragen, die nicht mit einem Pusten zu lösen sind. Also muss man mehr Nerven investieren.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Bei kleinen Kinder ist man praktisch selbst für Gefahrenabwehr oder Erziehung verantwortlich, und das viel häufiger, bzw. permanent.

Bei grossen Kindern kommen andere schwerwiegendere Situationen hinzu, über die man nur durch Vorarbeit einen Einfluss hat oder eben gar nicht. Man hat da weniger Dauerbelastung, aber wenn was unvorhergesehenes passiert, gehts richtig ab.

Beispiel: Ich muss mein Kind nicht mehr füttern, aber drauf achten, dass es das Richtige isst.

Ich muss mein Kind nicht mehr überall hintragen, dafür aber durch Erziehung und Aufsicht drauf achten, dass es nicht auf die Strasse rennt oder davonläuft.

Erkältungen werden seltener, dafür häufen sich die Knochenbrüche.

Kind läuft selbst in die Schule, dafür will es zum Training gefahren werden.

Also ja, man könnte es anders nennen. Wer keine Vorarbeit geleistet hat, oder Kontrollverlust nicht packt, könnte heranwachsen es als "schlimmer" bezeichnen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Vater einer Tochter die als extremes Frühchen zur Welt kam

Leider ist da jede Menge dran....ich habe(mal wieder) mit meinem Sohn sehr große Sorgen und es sieht nicht danach aus,dass das irgwann mal besser wird.