Sind Großstadtbewohner gebildeter und erfahrener als Dorfbewohner, weil sie mehr unterschiedlichen Eindrücken ausgesetzt sind und mehr Möglichkeiten haben?

Das Ergebnis basiert auf 21 Abstimmungen

Der Wohnort hat nichts mit Bildung und Erfahrung zu tun 57%
Überwiegend ja, Großstädter sind gebildeter 29%
Überwiegend Nein, Dörfler sind gebildeter 14%

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Der Wohnort hat nichts mit Bildung und Erfahrung zu tun

Städte weisen sicherlich mehr kulturelle und Bildungsangebote auf.

Allerdings gehen Dorfkinder ebenso zur Schule, machen Abitur und studieren, wenn auch eben abseits ihres Elternhauses.

Großstädte haben mehr Angebote und Einflüsse, genauso aber auch die entsprechenden sozialen Probleme und Brennpunkte. Lösbar sind die Schwierigkeiten vor der Haustür dabei nur bedingt.

Am besten von Einkommen, Bildungsniveau und Lebensqualität schneiden sicherlich Umlandgemeinden ab, in Reichweite einer größeren Stadt, aber ohne ihre negativen Begleiterscheinungen. Gut sind sicherlich ebenso mittelgroße Städte und kleinere Großstädte gegenüber Millionenstädten.

Dann hängt es immer von der einzelnen Person und den konkreten Verhältnissen ab, verallgemeinern lässt sich das wohl nicht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Überwiegend ja, Großstädter sind gebildeter

Mit Betonung auf überwiegend. Die These besitzt natürlich keine Allgemeingültigkeit. Die Masse an Möglichkeiten und Angeboten in den Städten schaffen einen ganz anderen Horizont, den Dorfbewohner aus eigener Erfahrung so gar nicht kennen. Natürlich lässt sich dieser Horizont auch für sie erschließen, aber das ist dann noch etwas anderes, als wenn man da gleich hineingeboren wird und damit aufwächst. Bildung ist immer auch gelebte praktische Erfahrung und nicht bloß Theorie. Auf der anderen Seite sind da natürlich auch jede Menge Reize, die für Ablenkung sorgen und den Blick auf das Wesentliche trüben oder versperren können.

Überwiegend Nein, Dörfler sind gebildeter

Es ist sogar oft so, dass nicht mal das Nachbardorf eine (insb. weiterführende oder gar Berufs- oder Hoch-)Schule hat, sondern nur in der nächsten größeren Stadt. Dort gibt's IMHO genug von den von dir angesprochenen Kulturen und Kriminalität - wenn evtl. auch nicht ganz so heftig wie in Großstädten. Wobei in Großstädten IMHO die Wahrscheinlichkeit höher ist, dass es "zuviele" Menschen einer Kultur gibt, denen die dt. Kultur sehr fremd ist und sich dann Parallelgesellschaften bilden...

Auch in Großstädten kann es passieren, dass die Wunsch-(weiterführende/Hoch-/Beruf-)Schule am anderen Ende der Stadt ist und man ewig dorthin unterwegs ist.

Weil der ÖPNV auf dem Dorf oft so scheiße ist, meckern die Dorfkinder weniger rum bzw. rufen nicht heulend die Eltern an (oder eröffnen im Internet Threads wie es sein kann trotzdem zur Schule zu müssen blablabla), wenn's man wieder ÖPNV-Probleme gibt, weil sie eher mit dem (E-)Fahrrad, (inzw. E-?)Roller & Co. zur Schule kommen, wenn die Schule nicht so wirklich weit weg ist für das entspr. Fahrzeug und das Alter und die Finanzen es hergeben. Außerdem wird man auf dem Dorf viel weniger wahrscheinlich erwischt, wenn man inoffiziell für den Führerschein "übt" ;-)

Und auch vom Dorf kommt man irgendwie an einen Fern-Bhf. oder Flughafen oder fährt gleich die ganze Strecke mit dem Auto.

Dorfkinder sind IMHO auch sonst selbstständiger, weil die Eltern sie eher in der "gefährlichen" Pampa herumlaufen lassen (nachdem die Eltern mit den Kindern von klein auf immer wieder in der Gegend unterwegs waren und ihnen mehrfach gesagt haben was gefährlich ist und was nicht), während es in den Großstädten IMHO mehr Helikopter-Eltern gibt, die die Kinder selbst 2km zur Schule nur im Bus oder in einem Auto gefahren zurücklegen lassen.

Dorfkinder bekommen auch eher mit, wie man Veranstaltungen organisiert oder zumindest wieviel Arbeit das ist (z. B. wenn sie in einem Verein sind, was auf dem Dorf recht übl. ist) - ganz im Gegensatz zu eher arroganten Großstädtern die eher meinen, dass sie bezahlt haben und der Gast immer König ist und es ihnen scheißegal ist, wenn sie ihren Dreck überall liegen lassen.

Und auch Dorfkinder können viele exotische Sachen im Internet bestellen und sich nach Hause schicken lassen bzw. kriegen "Neuigkeiten" über die Schule bzw. Internet mit.

Sie dürften auch Einkäufe/Bestellungen besser planen, _weil_ sie es gewohnt sind, dass man selbst zum nächsten Supermarkt der auch nicht bis 22 oder gar 24h auf hat ein Stückchen fahren muss, was Zeit kostet und somit eher _nicht_ jeden Scheiß den sie "sofort" brauchen (weil sie zu dumm zum Planen sind) einzeln per Express bestellen.

notting, in einer Mittelstadt mit vielen Dörfern drumherum und viel Verwandtschaft in Dörfern aufgewachsen und pendelt seit vielen Jahren in Großstädte zur Arbeit (seit Corona aber viel Home-Office)

PS: Mein Posting kann leichte Übertreibungen enthalten um deutlicher zu machen was ich meine.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung
Überwiegend ja, Großstädter sind gebildeter

Praktisch alle Universitäten und höheren Bildungssträger sind in Großstädten angesiedelt. Daher ist klar, dass am Standort der Universitäten auch die Lehrenden und Studierenden wohnen und damit den Schnitt der gebildeten nach oben treiben

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Beratung in beruflichen Fragen