Rettungssanitäter Ausbildung?

4 Antworten

Von Experte DorktorNoth bestätigt

Es gibt verschiedene Berufsbilder im Rettungsdienst, welche hoffentlich soweit bekannt sind. Falls das nicht der Fall sein sollte:

1.) Der Rettungssanitäter, stellt in Deutschland gegenwärtig keine anerkannte Berufsausbildung sondern im rechtlichen Sinne eine Qualifikation bzw. eine berufliche Weiterbildung dar. Diese befähigt nach dem jeweiligen Landesrecht, den Rettungsdienstgesetzen (RDG) der Bundesländer, zur Wahrnehmung von bestimmten Aufgaben im Rettungsdienst. Dies ist in allen Bundesländern der Einsatz als zweite Person, das heißt als Assistenzperson des medizinisch verantwortlichen Notfallsanitäters und zugleich auch als Fahrer in der Notfallrettung auf Rettungswagen (RTW) und die eigenverantwortliche Betreuung von Patientinnen und Patienten, die keine (akuten) Notfallpatienten sind, die jedoch aufgrund ihres Gesundheitszustandes einer medizinisch- fachlichen Betreuung und/ oder der Ausstattung des Fahrzeuges bedürfen im qualifizierten Krankentransport auf Krankentransportwagen (KTW). Die Ausbildung, hat insgesamt einen Umfang von mindestens 520 Stunden und kann in Vollzeitform absolviert demnach bereits in ungefähr dreieinhalb Monaten erworben werden. Sie besteht immer aus einem Grundlehrgang mit i.d.R. abschließender Prüfung zum Rettungshelfer, einem Krankenhauspraktikum, einem Praktikum im Rettungsdienst an einer genehmigten Lehrrettungswache und einem Abschluss-/ Prüfungslehrgang mit der Abschlussprüfung zum Rettungssanitäter. Die Aufteilung der Stunden auf die einzelnen Module, kann sich je nach Bundesland unterscheiden. In der Tat ist es so, dass die Ausbildung in der Regel auf eigene Kosten als Selbstzahler absolviert werden muss. Die Alternative wäre im Rahmen eines Freiwilligen sozialen Jahres (FSJ) im Rettungsdienst, bei welchem der jeweilige Träger zu Beginn zum Rettungssanitäter ausbildet. Desweiteren, bedarf es für den Einsatz in der Notfallrettung zwingendermaßen neben der Qualifikation als Rettungssanitäter auch noch einer Fahrerlaubnis der Klasse C1, da moderne Rettungswagen flächendeckend eine zulässige Gesamtmasse von mehr als 3.500Kg aufweisen. Auch diese, muss in aller Regel noch auf eigene Kosten hin erworben werden!.

2.) Der Notfallsanitäter, stellt eine richtige dreijährige Berufsausbildung mit abschließender, insgesamt zehnteiliger staatlicher Prüfung nach dem Notfallsanitätergesetz (NotSanG) und nach der aufgrund des NotSanG erlassenen "Ausbildungs- und Prüfungsverordnung für Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitäter" (NotSanAPrV) dar. Er kommt entsprechend des in §4 NotSanG definierten Ausbildungszieles in der Notfallrettung als verantwortlicher Transportführer auf Rettungswagen (RTW) zum Einsatz und versorgt und betreut eigenverantwortlich Notfallpatienten. Bei Einsätzen, an welchen ein Notarzt beteiligt ist, ist er nach dessen Eintreffen die unmittelbare Assistenzperson des Notarztes und führt ärztlich veranlasste Maßnahmen eigenständig durch. Auszubildende zum Notfallsanitäter, erhalten eine Ausbildungsvergütung. Das Problem ist jedoch, dass die Ausbildung zum Notfallsanitäter mit bundesweit im Durchschnitt zehn Bewerbungen pro freien Ausbildungsplatz dermaßen begehrt ist, dass die freien Ausbildungsplätze vielerorts bevorzugt an Rettungssanitäter mit Fahrerlaubnis der Klasse C1 und mit ein- bis zwei Jahren Berufserfahrung im Rettungsdienst vergeben werden. Eine direkte Bewerbung kann man natürlich dennoch immer versuchen, sollte sich dann allerdings nicht allzu große Hoffnungen machen.

Mfg

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Rettungsdienst🚑, sehr großes Interesse an Notfallmedizin.

Frag einfach mal bei den Hilfsorganisationen in deiner Umgebung nach. Viele übernehmen den Rettungssanitäter, wenn man sich zu einem 12 Monatigen FSJ verpflichtet (abzüglich 3 Monate Ausbildung und 3 Wochen Seminar sind es dann eh nur noch 8 Monate die du wirklich arbeitest). Ob das auch jemand bei Festanstellung übernimmt musst fragen. Aktuell ist die Personalsituation bei RS nicht sooo schlecht, also ggf. schwierig.

Du kannst ja ein FSJ machen, dort bekommst du mittlerweile ~500€ und den Rettungshelfer. Wenn es dir gefällt, dann kannst du den RettSan machen und bleiben. Der wird dann vom Arbeitgeber gezahlt... So war es bei mir

Manche zahlen auch den RettSan, wenn man sich für eine gewisse Zeit dort verpflichtet.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Rettungssanitäter und Calltaker auf der Rettungsleitstelle

Generalez 
Fragesteller
 16.05.2024, 22:59

Würde bei einem FSJ auch die Dauer von 6 Monaten reichen? Oder muss ich volle 12 Monate dort arbeiten ?

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xXTevlonXx  16.05.2024, 23:05
@Generalez

Man muss eine gewisse Zeit arbeiten, dass es als FSJ gilt. Ich meine sechs Monate. Da kann es aber sein, dass man anteilig die Ausbildungskosten zurückzahlen muss, wenn man früher geht. Bei uns kann man auch direkt als RS als "Quereinstieg" machen und bekommt alles

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Generalez 
Fragesteller
 16.05.2024, 23:25
@xXTevlonXx

Meinst du es würde unverschämt rüberkommen wenn ich im Vorstellungsgespräch direkt sagen würde das ich das FSJ nur machen möchte um danach eine Weiterbildung zum RS machen zu können? Habe jetzt mal bisschen rumgestöbert und das örtliche DRK in meiner Stadt bietet FSJ im RD an, mit Möglichkeit auf eine Weiterbildung zum RS.

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xXTevlonXx  16.05.2024, 23:33
@Generalez

Mach doch einfach die vollen 12 Monate und schau erst mal, ob es überhaupt etwas für dich ist. Es gibt viele FSJler, die danach gehen, weil es doch nicht den Vorstellungen etc. entsprochen hatte... Du kannst ja auch sagen, dass du gerne den RS machen willst und fragen, was für Möglichkeiten es gibt

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Generalez 
Fragesteller
 17.05.2024, 00:38
@xXTevlonXx

Danke für deine Hilfe! Du hast mir sehr weitergeholfen :)

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